ART DIDN’T DIE, IT JUST TOOK A NAP

28.06.2025 - 13.07.-2025
Vernisage: 28.06. / 18 Uhr
Finisage: 13.07. / 18 Uhr
Öffnungszeiten: Sa./So. 14 - 18 Uhr

Herzlich willkommen zur Eröffnung der Ausstellung „ART DIDN’T DIE, IT JUST TOOK A NAP“ 

Der Titel dieser Ausstellung ist verspielt – und doch trägt er eine tiefere Wahrheit in sich: Bei den drei ausstellenden Künstler*innen ist die Kunst nicht verschwunden, sondern war latent immer vorhanden. Sie hat sich im Laufe der Zeit vorübergehend zurückgezogen, ist nun aber neu erwacht und sucht aktiv ihren Ausdruck – kraftvoll, vielstimmig und ausdrucksstark, wie Sie in der Ausstellung sehen können. 

Die Künstler*innen präsentieren Ihnen einen Ausschnitt ihrer Arbeiten in diesen Räumlichkeiten – Werke, die neue Perspektiven auf Kunst eröffnen: ungewohnt oder vertraut, aber stets individuell und eigen gesehen. 

Es sind drei Künstler*innen, die auf ganz unterschiedliche Weise arbeiten – in Medium, Technik und Ausdruck. Und doch verbindet sie etwas Grundlegendes: das Interesse am künstlerischen Ausdruck, an der Kunst, die sie herausfordert, berührt, beunruhigt – und zum Nachdenken sowie Handeln bringt. 

Angelika Jawdynska verbindet in ihren Arbeiten abstrakte und figurative Elemente, in denen Mensch, Raum und Tier aufeinandertreffen. Ihre Werke entstehen aus Momenten der Bewegung – inspiriert von Reisen, Begegnungen und Stimmungen. Farben und Formen treten expressiv hervor, Tiere werden zu Symbolträgern gesellschaftlicher Veränderung. Ihre Malerei ist emotional, intuitiv und oft widersprüchlich – ernst und verspielt zugleich. Für sie ist Kunst ein Raum zwischen Bewusstsein und Traum, zwischen Tiefe und Leichtigkeit – eine Metapher für das Leben. 

Anna Wert arbeitet mit unterschiedlichen Medien wie Radierung, Film, Skulptur und Malerei. Ihre Werke kreisen um Erinnerung und Wahrnehmung sowie um die Frage, wie sich Erinnerungen im Laufe der Zeit verändern. Geboren in Russland und mit deutscher Herkunft lebt Anna Wert seit 13 Jahren in Deutschland. Nun beginnt ein neuer Abschnitt – sie zieht in die USA, wo sie ihre künstlerische Arbeit fortsetzen wird. Ihre Kunst spiegelt sowohl persönliche als auch kollektive Erfahrungen wider und schafft Räume, in denen wir uns unserer eigenen Geschichte nähern können. Ihre Arbeiten tragen eine surreale, oft traumartige Stimmung in sich, in der sich Realität und Fantasie vermischen. In der Ausstellung zeigt sie vor allem Radierungen, mit denen sie sich in den letzten zwei Jahren intensiv beschäftigt hat. „Ich benutze Kunst als Sprache“, sagt Anna Wert, „und teile meine Gedanken durch Bilder.“ 

Hans-Joachim Wagner überschreitet in seinen Arbeiten die Grenzen zwischen Malerei, Objektkunst und Installation. Materialien und Fundstücke, die zur „Black Box“ mutieren, spielen eine zentrale Rolle. Seine Werke bewegen sich im Dazwischen – zwischen Realität und Fiktion, zwischen Form und Bedeutung – und fordern uns heraus, Gewissheiten zu hinterfragen. Sie erzählen von inneren Landschaften, Zwischenzuständen und Verbindungen zwischen Farbe, Material und Objekt. 

Diese Ausstellung ist mehr als eine Sammlung von Kunstwerken – sie versteht sich als Dialog. Zwischen den Künstlerinnen und den Betrachterinnen, zwischen den Werken und dem Publikum, zwischen Traum und Realität, zwischen Wissen und Fantasie. 

Die Ausstellung erinnert daran, dass Kunst ein Möglichkeitsraum ist – ein Ort, an dem wir uns selbst und die Welt neu entdecken können. 

In Anlehnung an den Soziologen Niklas Luhmann und dessen Systemtheorie autopoietischer Systeme ließe sich sagen: Diese Kunstwerke sind nicht bloß Spiegel gesellschaftlicher Realität – sie erschaffen ihre eigene Wirklichkeit. Sie sind in sich geschlossen und zugleich offen für Interpretation – autonom, und doch verbunden mit der Welt, aus der sie hervorgehen. 

Die Kunst stirbt nicht – sie träumt: „ART DIDN’T DIE, IT JUST TOOK A NAP“ Denn Kunst ist unsterblich – weil sie immer wieder neu Gestalt annimmt, im Blick der Künstler*innen und der Betrachtenden. 

Galerie KunstWerk
Schorndorfer Str. 33
70736 Fellbach 

Barrierefreier Eingang:
Eberhardstraße 60